Seit 1975 wird unser schönes Gebäude in der Denkmalliste Rostocks aufgeführt, nachdem es in verschiedensten Funktionen Bestandteil der Innenstadt war. Dank der ehemaligen Eigentümer und Mieter des Gebäudes, die viel Pflege und Sanierungsarbeit investiert haben, wurde unser Esel vor größeren Schäden bewahrt und versetzt auch heute noch ins Staunen.
Dreigeschossig, schmal und tief – wie für Bürgerhäuser bis ins 18. Jahrhundert typisch, schmückt das Haus die Eselföterstraße. Details wie der verputzte spätgotische Giebel auf der Hofseite und die um 1810 restaurierte klassizistische Fassade erwecken bereits von außen hohe Erwartungen, die innen ganz sicher nicht enttäuscht werden:
Gleich nach der Eingangstür im Erdgeschoss befindest Du dich in einem Raum mit 3,50m hohen Decken an denen sieben massive Holzbalken über die Hausbreite eingebaut sind.
Auf den Deckenfeldern befinden sich sogenannte Rollwerkkartuschen, gerahmt von floralen Motiven. In diesen Kartuschen entdeckst Du in fließende Gewänder gehüllte Frauengestalten.
Eine barocke Treppe führt Dich zur 1. Etage, die überwiegend mit einer Stuckdecke im frühklassizistischen Stil geschmückt ist.
Eintragungen im Grundregister belegen, dass vom Brauhaus, über Kaufhaus bis hin zum Wohnhaus, unser BLAUER ESEL schon viele Persönlichkeiten gesehen hat. >Wenn Wände sprechen könnten, dann hätten sie uns bestimmt viele interessante Geschichten zu erzählen<
Die bis heute erhaltenen Deckenmalereien und die historischen Balken gehen auf die Zeit um 1600 zurück. Die ausgiebigste Erneuerung des Hauses fand in den 90er Jahren statt, bei der die Lehmstakendecke mit den Malereien aus der Renaissance im Erdgeschoss sichtbar gemacht wurde. Wir sind heute so dankbar, dass diese wunderschönen Motive bei der damaligen Restaurierung mit viel Sorgfalt freigelegt worden sind.
Bei der Bezeichnung Eselsfot, was niederdeutsch Eselfuß heißt, handelt es sich wohl um die Verballhornung des Namens eines Rostocker Patriziergeschlechts. Innerhalb des sozialen Gefüges der Stadt war die Eselföterstraße, Wohngebiet der mittleren Schichten, weshalb sie vorwiegend mit Buden und nur mit wenigen Giebelhäusern bebaut wurde. In den Bombennächten Ende April 1942 wurde die Westseite der Eselföterstraße völlig zerstört, die Ostseite (hier steht auch unser BLAUER ESEL) blieb größtenteils intakt.
Für die Namensgebung „BLAUER ESEL“ sowie auch für den Anstrich der blauen Fassade sind aber die Betreiber von SurpremeSurf verantwortlich. Dafür möchten wir uns gern auch nochmal an dieser Stelle bedanken. Der bisher also sehr sportliche blaue Esel hat nun für Rostock seine neue kulinarische Funktion gefunden und fühlt sich auch ganz wohl in seiner neuen Rolle.